Berlin

Das Stadtgebiet Berlins umfasst eine Reihe ehemaliger märkischer Dörfer, deren Feldsteinkirchen in mehr oder weniger ursprünglichem Zustand erhalten geblieben sind. Im Oktober 1920 wurden ihre Dörfer in das Stadtgebiet „eingemeindet“.

Heute stellt sich Berlin als überwiegend kompakte Ansammlung der verschiedensten Bauwerke, infrastruktureller Einrichtungen und anderer Anlagen dar. Nur selten noch sind die alten „Kerne“, aus denen sich die Stadt zusammensetzt, erkennbar.

Im Mittelalter stellten die heutigen „Berliner Dörfer“ keine Besonderheiten dar, sondern sie fügten sich ein in die Kulturlandschaft, wie sie während der deutschen Ostkolonisation im 13. und 14. Jh. entstanden war. Das trifft vor allen Dingen auf die bauzeitlich erhalten gebliebenen Teile der Feldsteinkirchen zu.

Im Zuge der Herausbildung der anfangs kurfürstlichen und später königlichen Residenz- und Verwaltungsstadt begann sich auch der Charakter deren ländlichen Umfeldes zu verändern. Durch die Ansiedlung hochrangiger Vertreter des Hofstaates in Berlin und dessen Belehnung mit Lehn- und Rittergütern in der näheren und weiteren Umgebung nahm manches Dorf eine andere Entwicklung, als es sie genommen hätte, wenn es weit draußen auf dem „platten Lande“ gelegen hätte. Auch die stetige Ausdehnung der Doppelstadt Berlin-Cölln an sich brachte es mit sich, dass sich so manches Dorf den städtischen Bedürfnissen anpasste, bis es schließlich zu einem Stadtteil geworden ist, dessen dörfliche Wurzeln heute kaum noch erkennbar sind.

Heinrich Wohler zeichnete und tuschte 1834 viele der damals noch überwiegend weit außerhalb Berlins liegenden Dorfkirchen. Damit schuf er – bei aller Naivität der Tuschzeichnungen – einen Fundus von Darstellungen, der seinesgleichen sucht. Der Band „Berlin“ erinnert an den späteren Berliner Seidenwirkermeister.

Auch deshalb sind die Feldsteinkirchen Berlins etwas Besonderes:
Während Kriege, Brände und Naturkatastrophen dazu beitrugen, mittelalterliche Bausubstanz allmählich verschwinden zu lassen, war die märkische Bevölkerung einschließlich ihres Adels immer darauf bedacht, besonders aus ökonomischen Gründen auf die Bewahrung der dörflichen Kirchenbauten Wert zu legen. Auch die Diktaturen des 20. Jh. hielten – wenn vielleicht auch aus teilweise anderen Überlegungen – daran fest.
So kam es zu der für eine europäische Haupt- und Großstadt einmaligen Erscheinung, 33 ehemals dörfliche Bauwerke des Mittelalters in ihrem Bestand erhalten zu haben.

 

Ortsverzeichnis

 

 

Biesdorf

B

12683

33U

401,9

5818,6

 

Blankenburg

B

13129

33U

395,5

5828,6

 

Blankenfelde

B

13159

33U

391,0

5831,1

 

Britz

B

12359

33U

393,6

5812,1

 

Buchholz

B

13127

33U

393,9

5829,9

 

Buckow

B

12349

33U

393,5

5809,1

 

Dahlem

B

14194

33U

383,6

5813,4

 

Falkenberg
Malchow
Wartenberg

B
B
B

13057
13051
13059

33U
33U
33U

400,9
397,2
399,6

5825,7
5826,4
5825,9

 

Gatow

B

14089

33U

376,5

5816,7

 

Heinersdorf

B

13089

33U

354,3

5823,3

 

Hohenschönhausen

B

13055

33U

398,8

5826,8

 

Karow

B

13125

33U

397,4

5830,2

 

Köpenick

B

12555

33U

403,2

5811,6

 

Lankwitz

B

12247

33U

388,1

5811,1

 

Lichtenberg

B

10367

33U

396,8

5820,1

 

Lichtenrade

B

12309

33U

391,9

5805,7

 

Lichterfelde

B

12203

33U

385,5

5811,0

 

Lichterfelde(Giesensdorf)

B

12207

33U

385,2

5809,2

 

Mahlsdorf

B

12623

33U

405,8

5818,2

 

Mariendrf

B

12107

33U

390,3

5811,1

 

Marienfelde

B

12279

33U

388,9

5808,2

 

Mitte/St. Marien

B

10178

33U

391,8

5820,2

 

Mitte/St. Nikolai

B

10178

33U

391,9

5819,8

 

Niederschönhausen

B

13156

33U

391,8

5826,9

 

Pankow

B

13187

33U

392,2

5825,7

 

Reinickendorf

B

13407

33U

388,3

5826,3

 

Rosenthal

B

13158

33U

390,1

5829,0

 

Rudow

B

12355

33U

397,9

5808,6

 

Schmargendorf

B

14199

33U

384,1

5815,2

 

Stralau

B

10245

33U

396,7

5816,7

 

Tempelhof

B

12103

33U

390,2

5812,2

 

Weißensee

B

13088

33U

396,2

5823,8

 

Wittenau (Dalldorf)

B

13437

33U

386,5

5828,3